Die „Germania“ während der Übergangszeit der Bayerischen Post auf die Reichspost in Bayern verwendet

Während der Zeit des Übergangs der Bayerischen auf die Reichspost war ein Aufbrauch bayerischer Wertzeichen als Reichspostwertzeichen vom 1.4.1920 bis zum 30.6.1920 gestattet. Dies bedeutete, dass in dieser Zeit vier bayerische Freimarkenserien, die Sonderemissionen und alle Ausgaben der Reichspost neben der hauptsächlich verwendeten Abschiedsserie mit Aufdruck „Deutsches Reich“ in Gebrauch waren. Die „Germania“ als Symbol Preußens war in Bayern die wohl unbeliebteste Ausgabe und wurde sowohl von den nach wie vor bayerischen Postbeamten als auch vom Publikum kaum verwendet. Das Buch von Altmeister Peschl und Winkelmann [1] lässt dies nachvollziehen. Es waren auch nicht alle Werte in Bayern am Schalter. Der Wert zu 35 Pfennig ist nur in der OPD München registriert und es sind aus der Übergangszeit keine Handvoll Belege mit dieser Marke bekannt.

Eilbotenbrief mit bayrischer Marke und Marke des Deutschen Reiches

Eilbrief, am 24.4.1920 in der 1. Periode der Übergangszeit in Bodenmais nach Schwandorf aufgegeben und frankorichtig mit 20 Pfennig Porto sowie 50 Pfennig Eilgebühr freigemacht. Der Absender verwendete zur Frankierung eine bayerische und eine Marke des Deutschen Reiches zu 35 Pfennig: außerordentlich seltene Verwendung der 35 Pfennig Germania in der Übergangszeit in Bayern.

Literatur:
[1] Peschl, Eduard; Winkelmann, J. (1995); Deutsches Reich. Übergang der Bayerischen Post auf die Deutsche Reichspost. Berlin: INFLA-Berlin. (INFLA Bücherei 35)

Aleksander Predojévic